Gingivainvaginationen treten mit einer hohen Prävalenz von 35 bis 100 % während des kieferorthopädischen Lückenschlusses nach Zahnextraktion auf. Sie sind häufiger im Unterkiefer anzutreffen und können okklusal, vestibulär, oral oder durchgängig von vestibulär nach oral vorliegen. Relevante Folgen von Gingivainvaginationen sind ein verzögerter oder auch inkompletter Lückenschluss. Die Ätiologie ist nach wie vor nicht eindeutig geklärt, aber der Zeitrahmen von Zahnextraktion bis zum Beginn des Lückenschlusses sowie die Dauer des Lückenschlusses werden als wichtige Einflussfaktoren beschrieben. Da Gingivainvaginationen auch mit einer erhöhten Anzahl an Rezidiven durch Lückenöffnung nach Abschluss der kieferorthopädischen Behandlung assoziiert sind und eventuell eine ästhetische Beeinträchtigung für den Patienten darstellen können, sollten sie vor Abschluss des Lückenschlusses exzidiert werden.